Sonntag, 19. Oktober 2014

Rezension: Zerbrochener Mond von Sally Gardner


Carlsen Verlag
ISBN: 978-3551583079
288 Seiten 
16,90 EUR
Gebundene Ausgabe

Inhalt:

Standish Treadwell lebt in einer Parallelwelt, wir haben um die 1950 und der zweite Weltkrieg ist anders ausgegangen als bei uns. Ein totalitärer Staat hat gesiegt, und die Führerin ist an der Macht. Standish lebt mit seinem Großvater in Zone 7. Das ist die Zone der Unreinen, denn Standish hat zwei verschiedenfarbige Augen und Standish ist auch ein wenig dumm, denn er kann nicht lesen und schreiben. Eines Tages taucht Hector mit seiner Familie im ehemaligen Haus von Standishs Eltern auf, Hectors Vater war Wissenschaftler, doch er hat sich geweigert, etwas, was befohlen wurde, auszuführen, sodass die Familie in Zone 7 gelandet ist. Hector und Standish freunden sich an. Als dann plötzlich der Mondmann parallel zu Hectors Verschwinden auftaucht, entdeckt Standish eine grausame Wahrheit.


Meinung:

Das Cover gefällt mir sehr gut, es betont den Stil des Buches und markiert die Themen, die sich in dm Buch befinden. An jedem Kapitelanfang ist eine Illustration, die auch gleichzeitig eine Geschichte erzählt und auch parallel passend zu dem Inhalt des Buches ist. Das ist sehr geschickt gewesen.
Das Buch ist in Standishs Perspektive erzählt, Standish ist durch seine naive Ausdrucksweise einem sofort sympathisch, gerade die Naivität gepaart mit der bedrohlichen Situation und der wirklich düsteren Welt, lässt einen Standish sofort ins Herz schließen, er steht in seinem Kummer und seinem Pech. Man hat das Gefühl an etwas tiefem und wahrem beteiligt zu sein.Durch die kleinen Kapitel konnte ich das Buch und die einzelnen Szenen intensiv wahrnehmen. Die Beschreibungen gehen und die Haut und sind wortgewaltig ohne dass sie längeren Beschreibungen bedürfen. Ich hatte das Gefühl, dass hinter so einer kleinen Person so große Worte und Taten stehen...sei einfach heldenhaft. Ich kann mir vorstellen, dass es für dieses Buch mehrere mögliche Interpretationsansätze geben wird, ich hatte zumindest einige Momente. 
Die schlimmsten Zeiten fördern die größten Helden zu Tage und diese finden sich im Alltag wieder.
Das Ende war sehr gut aber leider auch sehr tragisch und traurig, leider lässt Standishs Situation keinen anderen Ausweg zu. Ich finde, er ist ein wahrer Held. Das Ende hat mich einfach richtig berührt, genau wie das gesamte Buch. Vor allem Hectors letzte Nacht, als die beiden sich küssen..da hatte ich nciht das Gefühl, es ging um Homosexualität, nein, es ging darum, dass zwei so junge Menschen gesehen und begriffen haben, dass sie keine Chance mehr bekommen - nie wieder - Zärtlichkeit oder Liebe zu erfahren, einen Kuss zu bekommen. 
Zum Schluss kann ich über dieses Buch nur sagen: Ja, es ist anders und ja, man muss sich auf das buch einlassen, aber wenn man das tut, dann geschieht etwas ganz wundervolles!

Lieblingszitate:

"Was wäre wenn ...ist so uferlos wie die Sterne."

"Ich sammle Wörter, sie sind Süßigkeiten auf der Zunge des Klangs."

"Aus der Wunde suppt Kummer, egal wie oft man sie mit "Wird schon wieder" verband."

"Du gibst einer simplen Welt Sinn (....) Ohne dich bin ich verlassen. Kein Morgen, nur meilenweit Gestern." 


Ich fand das Buch einfach genial und möchte mich hiermit noch mal intensiv bei dem Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken !

Volle Punktzahl- ganz klar und mein Lesehighlight für dieses Jahr !




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